Schach als Unterrichtsfach


Bereits seit 1823 ist "Schach" ein Prüfungsfach in der Ströbecker Schule. Alljährlich zeigen die Jungen und Mädchen der 6. und 7. Klasse (früher 7. und 8. Klasse) in einem Turnier ihr Können im Schachspiel.

Als Preise erhalten die jeweils Jahrgangsbesten einen Satz Schachfiguren bzw. ein speziell für diesen Wettkampf handgefertigtes Schachbrett. Diese Tradition hat viele Kriege und Gesellschaftsordnungen überstanden:

Preußentum, Kaiserzeit, Weimarer Republik, Faschismus, sowjetische Besatzung und den Sozialismus in der DDR. 1986 erhielt die damalige Polytechnische Oberschule sogar den Namen des einzigen deutschen Schachweltmeisters: Dr. Emanuel Lasker.

Im Fach "Schach" erhalten die Schüler ebenfalls eine Zeugnisnote.

1990 wurde der "Verein zur Wahrung und Pflege der Schachtradition und zur Förderung der Schachschule Dr. Emanuel Lasker in Ströbeck" gegründet. Der Verein hat sich hohe Ziele gesetzt, wobei das Mitwirken vieler Schachfreunde aus aller Welt erwünscht ist.

Nach 1990 nannte sich die Einrichtung Sekundarschule "Dr. Emanuel Lasker", war jedoch von Beginn an durch Schließung bedroht. Trotz intensiver Proteste kam im Jahr 2004 das endgültige Aus für die staatliche Sekundarschule.

Die Elterninitiative, die die Protestaktionen organisiert hatte, gründete unter dem Dach der zuständigen Verwaltungsgemeinschaft Harzvorland-Huy eine Stiftung. Diese setzte sich das Ziel, eine private Sekundarschule in Ströbeck zu installieren, die die Schachtradition fortsetzen wollte. Leider meldeten sich sowohl 2005 als auch 2006 nicht genug Kinder dafür an, so dass der Start bereits zweimal verschoben wurde. Das Hauptproblem ist das Schulgeld, welches die Eltern aufbringen müssen.

Das Gebäude der ehemaligen Sekundarschule ist inzwischen aufwendig saniert worden. Die Grundschule "Dr. Emanuel Lasker" und die Kindertagesstätte fanden hier ein komfortables Zuhause. Schachunterricht wird in der Grundschule noch in den Klassenstufen zwei bis vier erteilt.

Die älteren Schüler sind auf die Sekundarschulen und Gymnasien der umliegenden Städte verstreut. Sie haben an einigen Schulen die Möglichkeit, an Schach-Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen. Auch der örtliche Schachverein bemüht sich, Talente zu fördern.