Die Geschichte des Lebendschach

Der Beginn des Schachspiels mit lebenden Figuren wird in Ströbeck auf das Jahr 1688 datiert. Die einzelnen Schachfiguren wurden durch Bauern dargestellt, die in der für diese Region typischen Kleidung auftraten. Man spielte zunächst eingeübte oder freie Partien.


Die Darsteller waren zuerst nur erwachsene Personen. Später wurden die Bauern von Kindern dargestellt. In der DDR-Zeit bestand das Ensemble vollständig aus Schülern der Polytechnischen Oberschule.
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts werden die Aufführungen noch ergänzt durch Tänze, Rezitationen und Zeremonien.
Beim alljährlichen Schachfest können Besucher die Lebend-Schach-Gruppe auf dem "Platz am Schachspiel" erleben.

Aufstellung zur Schachpartie

Auch die Kostüme erlebten im Laufe der Zeit einige Änderungen. Während 1940 Theater-Gewandmeister noch Phantasiekostüme in Schwarz/Weiß kreierten, kleidete man die Offiziere der Gruppe 1960 - anlässlich der Schacholympiade in Leipzig - in Gotik. 1976 gab es wieder eine Phantasie in Schwarz/Weiß für alle Figuren und 1986 Barock in Rot und Blau.
Neue Kostüme gab es wieder 2006. Glücklicherweise sponserten die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Kreissparkasse Halberstadt, die Gemeinde Schachdorf Ströbeck und der örtliche Schachverein die neuen Gewänder. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung als Hauptsponsor forderte, entsprechend ihrer Stiftungssatzung, ein besonders hohes Maß an Wissenschaftlichkeit, Regionalität und Einmaligkeit bei der Herstellung der Kostüme. Das bedeutete, die neuen Schachkostüme sollten der Ströbecker bzw. regionalen Kleidung der Dorfbevölkerung um 1850 nachempfunden werden.
Eine Kulturwissenschaftlerin wurde mit Recherchen beauftragt und erstellte ein entsprechendes Gutachten. Erst dann wurden die Kostüme geschneidert.
Anlässlich der Deutschen Sparkassen-Schachmeisterschaft konnte sich die Gruppe im neuen, sehr edlen Outfit präsentieren.

Tanz auf dem Schachbrett